In unserem Artikel „ABIMO-Quellcode veröffentlicht!“ hatten wir zuletzt berichtet, dass wir ABIMO, das Wasserhaushaltsmodell des Umweltatlas‘ Berlin, weiterentwickeln werden. ABIMO war bisher auf den Wasserhaushalt von Berlin ausgerichtet, aber wir wollen es auf andere urbane Räume übertragbar machen, wie z.B. die Stadt Köln. Wir planen, ABIMO zu erweitern, um Maßnahmen der Regenwasserbewirtschaftung, wie z.B. Gründächer oder Versickerungsmulden, bei Berechnungen miteinzubeziehen. Außerdem möchten wir es fit machen für Szenarienberechnungen. Mit ABIMO sollen viele verschiedene Szenarien der Regenwasserbewirtschaftung simuliert werden können, ausgehend vom Ist-Zustand. Unser Ziel ist es, ABIMO über eine Weboberfläche anzusteuern und somit ein wichtiges Werkzeug für die Optimierung städtebaulicher Maßnahmen zu schaffen.
Vorgehen
Wir werden die Anpassungen direkt am ABIMO-Quellcode vornehmen und jede einzelne Änderung auf unserem GitHub-Account einsehbar und nachvollziehbar machen.
Erreichtes
Was haben wir schon erreicht? Vor der eigentlichen Anpassung und Erweiterung von ABIMO haben wir uns zunächst um einige technische Aspekte gekümmert. ABIMO hat in der von der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung veröffentlichten Version eine einfache graphische Benutzeroberfläche. Diese erlaubte lediglich das Auswählen einer Eingabedatei, einer Konfigurationsdatei und eines Speicherorts für die Ausgabedatei. Für die Szenarienanalyse und für die Einbindung in eine Webanwendung ist es jedoch wichtig, dass wir ABIMO auch ohne diese alte Benutzeroberfläche ansteuern können. Daher haben wir den Programmcode so umstrukturiert, dass sich die wesentliche Berechnungsfunktion auch ohne die Benutzeroberfläche starten lässt. Mit anderen Worten, wir haben den Kern der Wasserhaushaltsberechnung freigelegt und ihn von der Benutzeroberfläche entkoppelt.
In unserer neuen Version ABIMO 3.3 (Link siehe QR-Code) tritt an die Stelle der graphischen Benutzeroberfläche die Microsoft Windows Kommandozeile. Die Informationen, die das Modell sonst über die Benutzeroberfläche erhält (Pfad zur Eingabe-, Konfigurations- und Ausgabedatei), können dem Programm nun als so genannte Kommandozeilenparameter übergeben werden.
Dadurch kann ABIMO nun leichter aus anderen Programmen heraus aufgerufen werden, zum Beispiel aus der zukünftigen Webanwendung heraus. Die neue Schnittstelle ist auch die Voraussetzung dafür, dass wir die ABIMO-Funktionalität innerhalb der Programmiersprache „R“, die wir am KWB seit über einem Jahrzehnt erfolgreich einsetzen, verwenden können. Doch das ist eine andere Geschichte, die hier zu einem späteren Zeitpunkt erzählt werden soll.