Ziel des kommunalen Ankers ist, wie der Name schon impliziert, eine Nähe zur kommunalen Praxis bei der Entwicklung der einzelnen Projektvorhaben herzustellen. Entwicklungsansätze sollen am Bedarf der Kommunen und den realen Anwendungsprozessen ausgerichtet werden. Dazu soll ein projektbegleitender Dialog mit Akteuren im Bereich Regenwassermanagement dienen.
Das Mitdenken von Regenwassermanagement, sei es zum vorsorglichen Überflutungssschutz oder Wasserrückhalt für längere Dürrephasen, wird mit zunehmend spürbaren Folgen der Klimaerwärmung immer wichtiger in Planungsprozessen. Um einen Weg zu finden Planungstools so zu gestalten, dass sie sich in bestehende Prozesse gut einfügen lassen, werden daher alle am Planungsprozess Beteiligten bei der Entwicklung miteinbezogen.
Im ersten Schritt wird eine Stakeholderanalyse durchgeführt. Eine Kerngruppe mit Akteuren aus unterschiedlichen Gruppierungen wird dann zur Begleitung des Projekts eingeladen. Diese findet hauptsächlich in drei Workshops statt, in welchen die Akteure ihre organisatorischen, technischen und fachlichen Anforderungen und Bedarfe an die angestrebten Webtools und deren Funktionen stellen und diskutieren können. Im weiteren Verlauf sollen die Zwischenergebnisse getestet und Feedback in das Projekt zurückgespielt werden. Ein erweiterter Stakeholderkreis soll über Umfragestudien und Interviews ebenfalls einbezogen werden.
Die Möglichkeit im Forschungsvorhaben zusammen mit den Kommunen an drängenden Herausforderungen zu arbeiten, bietet die Möglichkeit bei Erfolg schnell in die Umsetzung gehen zu können.
Es wird spannend sein, die Erfahrungen zum Lastfall Dürre und Lastfall Starkregen aus den beiden Städten Köln und Berlin zusammenzubringen. Potentielle Konflikte des Zwischenspeicherns von Wasser für den Dürrefall und dem Vorhalten von leerem Speichervolumen für den Starkregenfall müssen geschickt ausgeglichen werden. Auch die unterschiedlichen Anforderungen der Stakeholder an die Planungsmodule werden spannende Herausforderung aus der Praxis mit sich bringen
Die Stakeholderanalyse ist bereits abgeschlossen. Die Planung der ersten Workshops im Herbst 2022 sind im vollen Gange, die Kontaktaufnahme mit den gewünschten Akteuren findet parallel statt.