Am 27. Januar 2023 fanden erste Begehungen zur Auswahl der Kölner Pilotgebiete durch die StEB Köln (Luisa Schwab, Ingo Schwerdorf) und das ISWA (Till Jaworski) statt.
In diesem Rahmen wurden im Güterverkehrszentrum (GVZ) Eifeltor, in Widdersdorf Süd und in Junkersdorf verschiedene Anlagen der Regenwasserbewirtschaftung in Hinblick auf ihre Erweiterbarkeit zur Regenwassernutzungsanlage begutachtet. Im Bürgerpark in Köln-Kalk wurden die Potentiale für neue Regenwasserbewirtschaftungsanlagen mit zusätzlicher Regenwassernutzung für die Trockenheitsvorsorge eruiert und im Anschluss daran in Köln-Porz eine neue und Multifunktionale Versickerungsanlage vorgestellt. Bei den Begehungen der verschiedenen Gebiete galt es, mögliche Regenwasserverwendungspotentiale in den Gebieten ausfindig zu machen, damit die Gebiete als Pilotgebiete im Forschungsvorhaben AMAREX eingebettet werden können.
Mit diesen Einblicken wurde in der Nähe des GVZ-Eifeltor der Kalscheurer Weiher als ein möglicher Nutzer des anfallenden Regenwassers aus dem Gebiet identifiziert. Der Weiher ist in den Frühlings- und Sommermonaten als Naherholungsgebiet für die Stadtbevölkerung sehr wichtig. Aufgrund einer undichten Betonsohle und der natürlichen Wasserverdunstung treten Wasserstandabsenkungen auf, die zurzeit durch gefördertes Grundwasser ausgeglichen werden. Es gilt zu untersuchen, inwieweit das Regenwasser aus dem Stauraumkanal des GVZ-Eifeltor durch das dazugehörige Pumpwerk in den Kalscheurer Weiher geleitet werden kann. Dabei muss der Fokus auch auf die Qualität des einzuleitenden Wassers und mögliche Aufbereitungsverfahren gelegt werden, da die Einleitung in Oberflächengewässer strengen Anforderungen unterliegt.
Der Bürgerpark in Köln-Kalk wurde als weiteres Pilotgebiet ausgewählt. Die Vorort-Untersuchung ergab, dass anfallendes Regenwasser eines unmittelbar angrenzenden Parkhauses in Betriebswasserspeichern auf 1–2 Parkflächen (noch nicht vorhanden) gespeichert werden könnte, um es für die Bewässerung des Bürgerparks bereitzustellen. Dies würde aufgrund der Abkopplung der Parkplatzflächen gleichzeitig zu einer Entlastung der Kanalisation führen. Des Weiteren könnte Regenwasser der bestehenden Spielflächen in Pflanzgruben mit gekoppelten Rigolen-/Zisternensystemen (noch nicht vorhanden) abgleitet und gespeichert werden.
Die StEB Köln und das ISWA werden zur weiteren Beurteilung der Nutzungspotentiale mengenmäßige Modellierungen, qualitative Untersuchungen und wasserrechtliche Betrachtungen in allen Pilotgebieten durchführen.